Freitag, 1. April 2011

Neue Serien bei Zwerchfell

Mit der Serie Die Toten landete der Zwerchfell Verlag im vergangenen Jahr einen Riesenhit. In kurzen Episoden wird da erzählt, wie die wandelnden Untoten in Deutschland auftauchen und ihr Unwesen treiben. Binnen kürzester Zeit verkaufte sich die Zombie-Anthologie mehrere tausendmal. Pünktlich zum diesjährigen Comicfest in München erscheinen beim Zwerchfell Verlag drei neue Horror-Serien, die an den Erfolg von Die Toten anknüpfen sollen. Christopher sprach darüber mit Verlagschef Stefan Piwikowitsch.

Christopher: Was erwartet die Leser bei Euren neuen Serien?

Stefan Piwikowitsch: Bei Die Toten drehte sich alles um Zombies, Untote, usw. Die Serie war und ist sehr erfolgreich. Mit unseren neuen Projekten wollen wir daran anknüpfen, das Konzept ausbauen. Wir wollen eine ganz neue Art von Horror machen! Etwas, das die Leser noch nie gesehen haben!

C: Das klingt spannend. Kannst Du schon etwas zum Inhalt verraten?

SP: Horror, das ist nicht nur Kettensägen, Gemetzel, schreiende Weiber und so Zeug! Das wollen wir den Leuten zeigen. Horror kann viel mehr sein, zum Beispiel… also… na, eben viel, viel mehr! Ich will jetzt nicht zu viel verraten, sonst geht nachher beim Lesen die Spannung flöten.

C: Für welche Zielgruppen sind die neuen Serien gedacht?

SP: Na, für alle! Horror ist längst kein Randphänomen mehr. Inzwischen ist Horror in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das kann jeder lesen, der Spaß daran hat.

C: Ich habe gehört, die Bildungsministerin ist die Schirmherrin der neuen Zwerchfell-Serien. Stimmt das?

SP: Ja, das stimmt. Als die erste Anfrage kam, stellte sich zum Glück schnell heraus, dass wir eine ähnliche Wellenlänge haben. Schon unsere ersten Gespräche in Berlin waren echt gut. Horror und Grusel werden immer wichtiger in einer modernen Welt. Da fällt es der Politik manchmal schwer mitzuhalten. Deshalb kommen wir jetzt ins Spiel. Annette Schavan ist die Schirmherrin unserer neuen Projekte und hat die Vorworte und so geschrieben.

C: Die ersten drei Bände sind jetzt fertig. Was hält Frau Schavan von den Geschichten?

SP: Sie findet sie gut, besonders natürlich die Serie, wo sie die Hauptfigur ist. Langfristig haben wir das als so eine Überlebens-Story angelegt wie Resident Evil… Sie sieht keinen Grund, so was nicht auch mit in die Lehrpläne aufzunehmen, hat sie mir neulich gesagt. Vielleicht schafft man es so, Jugendliche endlich mal wieder für Bildung zu begeistern.

C: Welche Resonanz erwartest Du auf die neuen Serien?

SP: Ich sehe keinen Grund, warum unsere neuen Serien nicht genauso erfolgreich sein sollten wie Die Toten.

C: Vielen Dank für das Gespräch!

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Am 11.06.2010 brach in Afrika die Fußball-Weltmeisterschaft aus. Niemand in Europa wusste zu diesem Zeitpunkt, was eine Vuvuzela überhaupt ist. Heute können wir berichten, wie die Plage sich ausbreitete.
Wer überlebte.
Wer starb.
Und wem das Trommelfell platzte.


Vuvuzelas scheinen lustige Spielzeuge zu sein. Manch einer hält die bunten Tröten gar für Musikinstrumente. Doch weit gefehlt! Unter der so harmlos erscheinenden Oberfläche lauert eine Gefahr für Leib und Lauscher. Der wahnsinnige Wissenschaftler Prof. Dr. Läppchen, ein verkanntes Genie der psycho-akustischen Forschungsgemeinschaft, erschuf die Vuvuzelas aus Alpträumen und der Essenz des Bösen! Tausendfach in Stadien eingesetzt gewinnt das Grauen an Form und schwillt plötzlich zu einer immensen Schall- und Druckwelle an. Wie viel kann ein Gehirn ertragen? Wie lange hält der Verstand hunderte von Dezibel aus? In letzter Sekunde versuchen Stefanie Hertel und Stefan Mross das Schlimmste zu verhindern, live aus dem Europapark Rust…

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Am 03.10.1982 eröffnete ein Wahnsinniger in Düsseldorf eine Bäckerei. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass sich daraus das Backwaren-Monstrum Kamps entwickeln würde. Heute können wir berichten, wie die Plage sich ausbreitete.
Wer auffraß.
Wer aufgefressen wurde.
Und wer sich übergeben musste.


Rüdiger, ein Bäckerlehrling aus Castrop-Rauxel, stolpert auf der internationalen Backmesse IBA aus Versehen in einen Topf mit Schokoraspeln. Gerade noch rechtzeitig, bevor ihn eine Knet- und Rührmaschine zu Fertigteig zerquetscht, kann er entkommen. Er findet sich plötzlich viele Kilometer unter der Erde wieder, in einer gigantischen Tortenfabrik. Während er den Weg nach oben sucht, belauscht er mehrere Männer in einem Hinterzimmer. Rüdiger kapiert schnell: Hier ist eine Verschwörung im Gange! Mit Hilfe von fetten Sahnetorten zu Spottpreisen soll die Weltbevölkerung zu Diabetes und Karies getrieben werden, damit außerirdische Eroberer bei der nächsten Sonnenfinsternis die Weltherrschaft an sich reißen können. Kann Rüdiger die Verschwörer stoppen?

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Am 10.06.1955 brach in Europa Annette Schavan aus. Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, was der Rest der Welt davon halten sollte. Heute können wir berichten, wie die Bildungsministerin sich ausbreitete.
Wer lernte.
Wer BAföG bekam.
Und wer einen Kredit aufnehmen musste.


Als Annette auf dem schwarzen Glattleder-Sessel Platz nahm, den man ihr angeboten hatte, überkam sie auf einmal eine merkwürdige Vorahnung. Irgendetwas stimmte hier nicht… Sie witterte eine Gefahr. Diese ganze Veranstaltung war ihr nicht mehr geheuer. Vorsichtig schaute sie sich um: Vor dem Hintergrund einer gewichtigen Gesprächskulisse wurden Kaffee, Mineralwasser und Butterkuchen gereicht. Das Besteck müssten die hier auch mal wieder polieren, dachte sie still bei sich, während sie ihre Gabel besah. Aber das sagte sie natürlich nicht. Stattdessen prügelte sie ein Stück Spritzgebäck ihren Hals hinunter, machte gute Miene zum bösen Spiel und begrüßte dabei diesen einen Minister, diesen, der… na! Der Name war ihr entfallen. Aber mit Bildung wird der schon was zu tun haben, auch wenn man es ihm nicht unbedingt ansah. Langsam, so dass niemand es bemerkte, ließ Annette die Kuchengabel unter ihrem Tisch verschwinden. Im äußersten Notfall könnte sie sich damit den Weg nach draußen freikämpfen! Eigentlich hatte sie sich ihren ersten Besuch bei der Kultusministerkonferenz ganz anders vorgestellt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ok mein Lieber: Erwischt! Habs aber auch heute erst gelesen, da kommt man nicht automatisch auf Scherze. *grummel* Gut gemacht! Übrigens: Stefan Piwikowitsch arbeitet gar nicht bei Zwerchfell. Gezeichnet: Einer, der Schavan aus persönlicher Erfahrung vieles zutraut.